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Bist Du stolz auf Dein Leben?

Es war ein regnerischer Novembertag, als Franz, schon deutlich nach der Abenddämmerung, den Gehsteig entlang ging. Die schicken Business-Schuhe trugen Ihn klaglos über den nassen Asphalt.  Es war heute etwas später geworden. Wie immer. Das wichtige, alles entscheidende Projekt ließ ihm kaum noch die Luft zum Atmen… Es gab immer ein wichtiges Projekt. Doch dieses […]
Bist Du stolz auf Dein Leben?

Es war ein regnerischer Novembertag, als Franz, schon deutlich nach der Abenddämmerung, den Gehsteig entlang ging. Die schicken Business-Schuhe trugen Ihn klaglos über den nassen Asphalt. 

Es war heute etwas später geworden. Wie immer. Das wichtige, alles entscheidende Projekt ließ ihm kaum noch die Luft zum Atmen… Es gab immer ein wichtiges Projekt. Doch dieses war besonders wichtig. Also hatte er den Kurs im Fitness-Studio abgesagt, seiner Frau eine Message geschrieben, dass er nicht zum Abendessen da sein würde und war geblieben.

Seine Füße kannten den Weg. Noch 3 Straßen und er wäre daheim. Endlich ins Bett. Es war Ihm gar nicht aufgefallen, dass seine Schritte ihn schon den halben Weg über die Straße getragen hatten.

Schwarz auf Schwarz

Dem LKW-Fahrer war er auch zunächst nicht aufgefallen. In seinem schicken anthrazitfarbenen Mantel, mit dem dunklen Business-Rucksack und den schicken schwarzen Lederschuhen. 

Lichter im Dunkeln – Bist Du stolz auf Dein Leben?
Will Swann

Dann aber doch. Glücklicherweise.

Wenige Meter vor Franz begann er ohrenbetäubend zu Hupen. Bremsen war aussichtslos. Mit abgefahrenen Reifen auf der nassen Straße. Doch er versuchte es dennoch. Im Lichtkegel des 12,5 Tonnen Lasters stand Franz mitten auf der Straße, wie ein verschrecktes Reh. Konnte keinen Muskel rühren, während das Ungetüm mit quietschenden Reifen auf Ihn zu schlitterte. 

Wie in Zeitlupe sah er das Wasser spritzen, die weit aufgerissenen Augen des Fahrers, den riesigen Schriftzug des LKW-Herstellers auf dem dreckigen Kühlergrill. Den Aufkleber “Bist Du stolz auf Dein Leben”, der auf der Motorhaube prangte.

“Bist Du stolz auf Dein Leben?” Franz fand einen Sekundenbruchteil um sich über die Frage zu wundern.

Dann übernahmen die Reflexe aus 20 Jahren Kampfsport. Von damals, als er dafür noch Zeit hatte. Franz hechtete zur Seite. Gerade noch rechtzeitig entging er dem Monster aus 12,5 Tonnen Stahl und Gummi, als Ihn plötzlich eine Urgewalt erfasste und mit einem Ruck, wie eine Puppe in der Luft herumwirbelte. Er war dem Laster entgangen. Der Rucksack auf seinem Rücken aber nicht.

Neustes IT-Equipment, Lederetuis, aus denen teure Stifte rutschten und jede Menge Papier flogen aus dem aufgeplatzten 299€ Rucksack noch durch die regnerische Luft, während Franz bereits in den gelben Säcken am Straßenrand aufschlug und mit einem hässlichen, knackenden Geräusch liegen blieb. 

Weiß auf Weiß

Als Franz wach wurde, war es hell. Es standen Blumen an seinem Bett. 

Bist Du stolz auf Dein Leben – Im Krankenhaus liegend wird plötzlich vieles klarer.
rawpixel

Seinem Bett?

Er lag in einem fremden Bett in einem weißen Raum, dem ein findiger Berater eine dezente, grüne Linie verordnet hatte, damit das Krankenzimmer etwas weniger steril aussehen würde. Das Krankenhaus wurde Patientenorientiert geführt. Focus on Patient.

Franz konnte seinen Kopf nicht bewegen. Er spürte seinen Körper nicht mehr. Dazu war alles extrem schwammig. 

Er erinnerte sich noch an ein helles Licht. Frieden. Beinahe wäre es alles vorbei gewesen. Doch jetzt war er hier.

Was wäre wenn?

“Bist Du stolz auf Dein Leben?” 

Was war los? Was war passiert?

Wie im Traum flog der Abend des Unfalls an Ihm vorbei. Dann die letzten Wochen, in denen er sich Tag für Tag immer später aus dem Büro geschleppt hatte. Seinen Sohn sah er nur noch beim Frühstück im stehen, bevor Franz eilig zum vorgezogenen Morgenmeeting hastete.

Frühstück mit der Familie – bist Du stolz auf Dein Leben?
Thought Catalog

Er dachte an die unschönen Worte, die er mit seiner Frau gewechselt hatte. 

Wieso eigentlich?

Franz überlegte. Doch der Grund wollte Ihm nicht einfallen.

“Bist Du stolz auf Dein Leben?” hatte sie ihn gefragt.

Klar. Er hatte es geschafft. 3 Beförderungen in 3 Jahren. Er hatte sein Gehalt verdreifacht und in Rekordzeit das Haus abbezahlt. Privatschule für den Kleinen und Urlaub an den exotischsten Stränden. Selbst den Luxusschlitten, von dem er immer geträumt hatte, hatte er nun in der Garage stehen.

Auch wenn er ihn in letzter Zeit immer häufiger stehen ließ und die 2km von der Arbeit nach Hause lief. Es tat Ihm gut.

“Bist Du stolz auf Dein Leben?”

Was sollte die Frage?

Wenn er nicht stolz auf sich wäre, wer dann? 

Nur…

Was wäre, wenn jetzt wirklich etwas schlimmes passiert war. Wenn er jetzt wirklich querschnittsgelähmt sein sollte? 

Der Gedanke war zwar absurd… er stand gewiss nur unter starken Medikamenten.

Aber wenn doch?

Er wollte immer malen… aber dafür hat die Zeit nie gereicht. Außerdem… Malen… was ist das für ein Hobby für einen erfolgreichen Mann?

Er hatte seiner Frau eine Staffelei geschenkt. Doch sie hängte daran inzwischen die Wäsche auf.

Und Der Job? 

Jeder war ersetzbar. Er würde vermutlich vom ehrgeizigen Kollegen aus der Etage tiefer ersetzt werden. Dem würde er den Knochenjob auch gönnen. Würde schon sehen, was er davon hat. Jedenfalls kein Leben mehr.

Doch was blieb? Was hatte er mit seiner Lebenszeit der letzten 43 Jahre angefangen, was für ihn selbst von Bedeutung wäre, wenn er im Rollstuhl säße?

Er hätte vielleicht beim letzten Nachbarschaftsfest nicht absagen sollen… Im Rollstuhl würde er die Hilfe der Nachbarn sicherlich häufiger mal brauchen.

Und seiner Frau mal Blumen mitbringen sollen. Sie hatte ihm immer den Rücken frei gehalten. Sie war eine gute Frau. Nur hatte er es ihr nie gedankt.

Und Fußball spielen mit seinem Kleinen im Garten. Was würde er gerade dafür geben, wenn er gestern das Meeting abgesagt hätte und wie versprochen mit seinem Sohn gespielt hätte.

Auf was bist Du stolz?

Auf was konnte er in seinem Leben noch stolz sein?

Etwas mehr Zeit für die Dinge im Leben zu verwenden, die wirklich von Bedeutung sind… Deiner Bestimmung folgen… Zeit mit Menschen verbringen, Die genau so verrückt im Kopf sind, wie Du selbst… und den ganzen unwichtigen Ballast einfach abstreifen und NEIN sagen und Dir dabei stets bewusst sein, dass Du damit JA zu Deinem Leben sagst.

Es gab so viel zu verändern in Seinem Leben. Doch jetzt galt es erst mal gesund zu werden.

Und dann würde er SEINE Ziele verfolgen… nur anders als bisher.

Geschrieben von 
 Holger Theymann
Holger liebt #UnZiele, Hypnosen und Storytelling. Mit Leidenschaft begleitet er seit 2006 Menschen auf dem Weg zu ihren Zielen und unterstützt Trainer, bessere E-Learning Inhalte mit Storytelling zu erstellen. Und wenn er den Kopf mal aus der Psychologie raus zieht? Dann ist er ein absoluter Tech-Freak, Rollenspieler, genießt gerne mal einen Lagavulin und ist total vernarrt in seine bezaubernde Tochter, die von der Storytelling-Begeisterung ihres Papas durchaus profitiert.
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